Wie die gängigen Kartenspiele funktionieren, das wissen die meisten. Doch nur die wenigsten wissen, dass sich Karten auch auf eine andere Weise nutzen lassen. Spiel und Spass mögen zwar eine unterhaltsame und lustige Angelegenheit sein, doch das ist nun einmal nicht alles. Besonders wenn man Karten auch für einen deutlich wichtigeren Zweck verwenden kann, der einen riesigen persönlichen Mehrwert schaffen kann. Das Ganze funktioniert mithilfe sogenannter Tarotkarten.
Eines der beliebtesten und bekanntesten Tarot-Decks ist das Thoth-Tarot, welches vom weltbekannten Okkultisten Aleister Crowley erfunden wurde. Crowley war eine eindrucksvolle und faszinierende Persönlichkeit und das spiegelt sich auch in seinen Tarotkarten wider. Wenn das Deck richtig genutzt wird, kann es in vielen Lebenssituationen von grossem Nutzen sein. Doch damit das der Fall sein kann, muss man die Karten auch wirklich verstehen. Auch wenn die Karten letztendlich von einem professionellen Kartenleger vorgelegt werden, ist es trotzdem wichtig, den Aufbau des Decks und die Bedeutung der einzelnen Karten zu verstehen. Nur so können die Karten auch einen effektiven Nutzen haben und weiterhelfen.
Der Aufbau des Crowley Tarot-Decks
Alle
Tarot-Decks sind in derselben Formation aufgebaut. Auch das Thoth-Tarot ist hier keine Ausnahme. Ein Deck besteht aus insgesamt 78 Karten. Diese unterteilen sich in 22 Grosse
Arkana-Karten und 56 Kleine Arkana-Karten. Der Begriff Arkana bedeutet so viel wie Geheimnis.
Bei der Grossen Arkana handelt es sich um Trumpf- oder Symbolkarten. Die Trumpfkarten sind von der ersten bis zur letzten Karte durchnummeriert. Das ist bei beinahe jedem Tarot-Deck der Fall, auch beim
Crowley Tarot. Die Grossen Arkana sprechen grosse, wichtige Lebensabschnitte und Situationen an, die wir in unserem Leben erfahren. Sie können uns Rat geben, wenn wir mit einem Ereignis nicht zurechtkommen oder es nicht deuten können.
Bei der Kleinen Arkana handelt es sich um die Farbkarten. Sie sprechen im Gegensatz zu der Grossen Arkana eher kleinere, alltägliche Dinge an. Sie mögen auf den ersten Blick vielleicht nicht so wichtig wirken, doch auch hier können wichtige und versteckte Hinweise gefunden werden. Genauer hinsehen lohnt sich also. Die 56 Kleinen Arkana Karten bestehen aus vier einzelnen Serien, welche sich aus jeweils zehn Zahlenkarten und vier Bildkarten zusammensetzen. Die vier einzelnen Serien werden mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet. Diese sind der Kelch, die Münze, das Schwert und der Stab.
Die vier Bildkarten innerhalb jeder Serie werden in Bube, Ritter, König und Königin unterteilt. Im Crowley-Tarot sind auch auf den Zahlenkarten kleine Bildunterschriften zu finden, was bei den anderen Decks gewöhnlich nicht der Fall ist. Die Unterschriften sollen die Wirksamkeit der Karte besser aufzeigen.
Die Grossen Arkana
Die 22 Karten der Grossen
Arkana sind die wichtigsten Karten im Tarot-Deck. Hier findet man wichtige Informationen zu prägenden Lebenssituationen, egal ob sie aufgezeigt, gedeutet oder verständlich gemacht werden sollen. Die Grosse Arkana kann auch als Reise bzw. Lebensweg gesehen werden. Der Ablauf der Karten dient also als Metapher für das Leben eines jeden Menschen.
0. Karte: Der Narr
Der Narr ist die erste Karte im Crowley Thoth Tarot. Auf der Karte selbst ist sie in der Nummerierung allerdings der Zahl null zugeordnet. Der Narr wird als unerfahrener, junger Mensch angesehen. Er steht noch am Anfang seiner Reise und ist noch unwissend, unbekümmert und naiv. Doch der Narr hat nicht nur negative Seiten. Wird der Narr gezogen, kann dies auch für einfallsreichen Ideenreichtum, kluges Denken und eine lebendige Spiritualität stehen.
1. Karte: Der Magier
Die zweite Karte nennt sich der Magier. Da man im
Crowley Tarot allerdings mit der 0 zu zählen beginnt, ist der Magier hier die erste Karte. Der Magier wird dem Selbstbewusstsein, der Weisheit und absoluter Fähigkeit zugeordnet. Zudem wird er oft als Bindeglied zwischen dem Himmel und der Erde angesehen. Hierdurch stellt er sich als menschliches Wesen dar, welches nicht nur aus dem Körper, sondern auch aus dem Geist besteht. Im negativen Sinne kann er allerdings auch für List und Täuschung stehen.
2. Karte: Die Hohepriesterin
Die zweite offizielle Karte ist die Hohepriesterin. Im guten Sinne steht die Hohepriesterin für einen wandelnden Geist, neue Erfahrungen und Abwechslungen. Im negativen Sinne steht sie für fehlende Konzentration und Ablenkung, zum Beispiel durch das äussere Erscheinungsbild.
3. Karte: Die Kaiserin
In den meisten anderen
Tarot-Decks wird die dritte Karte als die Herrscherin bezeichnet. Crowley änderte diesen Namen jedoch. Die Karte steht für die Liebe, die Schönheit, die Glückseligkeit und die Vollendung. Die Kaiserin kann aber auch für puren Hedonismus stehen.
4. Karte: Der Kaiser
Wie auch bei der dritten Karte wird der Kaiser in den meisten anderen Decks als der Herrscher bezeichnet. Der Kaiser ist mit dem Wettkampf, dem Ehrgeiz und Kraft gleichzusetzen. Auf der anderen Seite kann er allerdings auch mit Grössenwahn, Sturheit und Machtsucht in Verbindung gebracht werden.
Weitere Karten der Grossen Arkana
5. Karte: Der Hohepriester
In anderen
Tarot-Decks wird die fünfte Karte als der Hierophant oder der Papst bezeichnet. Auch hier änderte Crowley den Namen. Im Thoth Tarot wird der Hohepriester mit der Erleuchtung, Fleiss und der Wahrheitssuche gleichgesetzt. Wird der Hohepriester negativ aufgefasst, dann kann man eine intolerante Verhaltensweise annehmen.
6. Karte: Die Liebenden
Die sechste Karte steht im positiven Sinne für Offenheit und Klugheit. Doch auch ein unentschlossenes Verhalten, eine geringe Beständigkeit und selbstbezogene Widersprüchlichkeit können bei den Liebenden oft erkannt werden. Die Liebenden können auch mit der Beziehung assoziiert werden.
7. Karte: Der Wagen
Die siebte Karte nennt sich der Wagen. Sie steht für einen im Leben stehenden Menschen, der für weitere Entfaltungen bereit ist. Somit steht die Karte auch für den Sieg, die Hoffnung und die Einordnung. Im Negativen kann sie aber auch für einen Menschen stehen, der nur im Gestern lebt.
8. Karte: Die Ausgleichung
Die achte Karte wird in andere Tarot-Decks als die Gerechtigkeit definiert. Die Karte wird mit verschiedenen Bereichen des Lebens in Verbindung gebracht. Im alltäglichen Leben steht sie für die Gerechtigkeit. Sonst kann sie in der Liebe auch für eine Hochzeit oder in der Politik für ein Bündnis stehen.
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